Geschichte

Gestatten: Mein Name ist Vatter Business Center.

Eigentlich heisse ich aber «Bärenplatz 2». Das tönt etwas altmodischer, zugegeben. Aber schliesslich bin ich schon länger auf der Welt als die modernen Anglizismen. Seit 1930 habe ich so einiges erlebt – lesen Sie hier mehr dazu.

1930

Mutter Hedwig baut das Vatter-Haus.

Nach dem frühen Ableben ihres Gatten übernimmt Hedwig Vatter-Steiger 1927 die Geschäfte der Samenhandlung G. R. Vatter. Sie entwickelt sich zu einer der ersten Vollblutunternehmerinnen der Schweiz und führt in den folgenden 41 Jahren ein dezidiertes und kluges Regime. 1930 schlägt meine Geburtsstunde: Die Patronne lässt mich als erstes Stahlrahmen-Gebäude der Stadt errichten. Als sie sich 1968 aus dem Geschäft zurückzieht, beschäftigt das branchenführende Unternehmen 185 Mitarbeitende. 1927 waren es deren 36 gewesen.

Ab 1930

Nennen Sie mich ruhig Multitalent.

In meinem Parterre und Keller verkaufen Vatters Mitarbeitende Samen, Pflanzen, Gartengeräte und grüne Daumen. Weiter oben planen, organisieren, verwalten, rechnen und verpacken sie. Ich gelte deshalb als Hauptsitz des Unternehmens. Apropos Haupt: Auch ein Hutgeschäft beherberge ich. Und eine Zahnarztpraxis. Nach Besuch derselben kann man sich in meinem 1. Stock – im Restaurant Bäreck – ein Gläschen Seelentröster verabreichen lassen.

1960er-Jahre

Blütezeit für das Samen- und Pflanzengeschäft.

Das Unternehmen wird weiter ausgebaut: Der Versuchsgarten zieht von Köniz nach Allmendingen um, um Platz zu schaffen für die neue, achtstöckige Könizer Firmenzentrale. Dadurch bin ich nicht mehr Hauptsitz, dafür wird aber der Vatter-Stadtladen in meinem Erd- und Untergeschoss modernisiert und ausgebaut. Ebenso sein Sortiment – nun zwitschern mir sogar Wellensittiche die Mauernischen voll.

1981

Mir ist etwas flau.

Das gesamte Unternehmen geht an den Landi-Mutterkonzern Fenaco über. Im Familienbesitz verbleibe nur ich – einschliesslich des Pflanzen- und Blumengeschäfts im Parterre und Untergeschoss. Im 1. Stock tischt nach wie vor das Restaurant Bäreck auf, eine Etage beherbergt die Vatter-Verwaltung, die übrigen Stockwerke vermieten Vatters fremden Firmen als Büros. Was soll ich sagen über diese Zeit? Der Weggang meiner Schwesterhäuser betrübt mich, ist aber wohl unvermeidlich. Das Anpassen des Geschäfts an neue Kundenvorlieben wie Garten-Lifestyle sei nicht gelungen, höre ich in meinen Korridoren munkeln.

1992 bis 2011

Ich: der erste Bio-Supermarkt im Land.

1992 werde ich zur europaweit bekannten Adresse: Der erste Bio-Supermarkt der Schweiz zieht bei mir ein. Über 250 Presseartikel im In- und Ausland berichten darüber. Von «All-Natura», «Naturaplan» usw. ist weit und breit noch nichts zu sehen. Branchen-Spezialisten haben den Initianten Thomas und Claire-Lise Vatter von ihrer Pioniertat abgeraten: Niemand würde derart teure Lebensmittel kaufen wollen. Nun, es kommt anders. Der Vatter Bio-Supermarkt in meinem Erd- und Untergeschoss ist ein Grosserfolg, bis zu 45 Mitarbeitende engagieren sich für die Wünsche der Kundschaft. Der Bio-Vatter expandiert 1999 in den 1. Stock, das Bio-Restaurant Vatter ersetzt hier das «Bäreck». Später zieht als weiterer Vatterland-Sprössling der «espace bien-être» im 2. Stock ein. Und 2004 trete ich dem neuen Business Center die ersten Räume ab.

2011 bis 2019

Umbruch, Umbau und Übergang.

Der Bio-Supermarkt wird Opfer seines eigenen Erfolges – er kann mit dem Angebot und den Preisen der Grossverteiler für Bio-Lebensmittel nicht mehr mithalten. 2011 wird hier das letzte Bio-Rüebli verkauft. Die sechs Lernenden zügeln ins Kirchenfeldquartier und führen dort das neue vatter Royal, bis heute ein beliebter Bio-Quartierladen mit Café-Bar. Und wie geschieht mir? Im Parterre und in den UGs ziehen ein Telco- und ein Modegeschäft ein. In den oberen Geschossen rumpelt, hämmert und staubt es gewaltig: Ich werde nach ökologischen Kriterien etappenweise renoviert, das Business Center wird laufend ausgebaut. Das Ziel: Ich soll belebt werden und netten Menschen an bester Lage Räume zu vernünftigen Konditionen anbieten.

2019 bis werweissdasschon

Ich bin gerne Business Center für Sie.

2019 übernimmt Thomas` und Claire-Lises Sohn Théo die Geschäftsleitung des Vatter Business Center. Ich darf sagen: Er macht das auf eine sehr angenehme Art. Mit den sorgfältigen Eingriffen an meinem Innenleben erweist das junge Führungsteam nicht nur mir, sondern auch der Umwelt den gebührenden Respekt. Ich habe es zum Beispiel geschafft, klimaneutral zu funktionieren. Möchten Sie meine besten Seiten selbst kennenlernen? Buchen Sie einen meiner Räume. Ich freue mich auf Sie.

1763 bis 1930

Die unternehmerische Ursuppe.

Meine Wände haben Ohren. In fast hundert Jahren bekommt man ja so einiges mit. Lassen Sie mich erzählen, was ich über die Zeit vor meiner Existenz erfahren habe. Schon im 18. Jahrhundert sei ein gewisser Hans Jörg Vatter aus seiner Königlich-Württembergischen Heimat bis nach Russland gewandert, um Nutzpflanzensamen zu verkaufen. Sein entfernter Verwandter Jakob Friedrich Dürr sei seinerseits nach Bern gereist, um 1833 an der Gerechtigkeitsgasse eine Samenhandlung zu eröffnen. 1871 folgt ihm Gottlob Friedrich Vatter nach und übernimmt das Geschäft. Es ist der Ururgrossvater des heutigen Geschäftsführers Théo. 1894 tritt G. F. Vatters Sohn Robert senior ein, der Samenhandel floriert erfreulich. Robert sen. stirbt früh, seine Witwe Hedwig Vatter-Steiger übernimmt, kauft das abbruchreife Modehaus «Au Comptoir de Paris» am Bärenplatz 2, macht es dem Erdboden gleich, baut mich, das Vatter-Haus, und … (aber lesen Sie selbst).

Bitte schön, was darf es sein? Ich heisse Théo Vatter, und ich empfehle Ihnen gerne eine passende Lösung. Rufen Sie mich einfach an: